Denkfallen achtsam erkennen & freundlich begegnen

Übung
In unserem Alltag stoßen wir oft auf sogenannte Denkfallen – automatische, negative Gedankenmuster, die uns belasten können. Es ist wichtig zu wissen, dass du mit diesem Phänomen nicht allein bist. In der vergangenen Woche hast du die Aufgabe erhalten, deine Arbeitsgedanken zu identifizieren, indem du bewusst beobachtet hast, welche Gedanken dich in deiner Freizeit an die Arbeit erinnern. Dabei haben wir bereits die Bedeutung einer konstruktiven und freundlichen inneren Stimme besprochen, die dir helfen soll, diese Gedanken zu beobachten, ohne dich von ihnen überwältigen zu lassen. In dieser Lektion werden wir genau diese freundliche innere Stimme weiter stärken.

Der freundliche Self-Talk: Warum er so wichtig ist

Ein zentraler Aspekt, um besser mit belastenden Gedanken umzugehen, ist die Etablierung eines freundlichen Self-Talks, der im Gegensatz zu deinem inneren Kritiker steht. Der innere Kritiker ist oft streng und verurteilend, was dazu führt, dass wir uns gestresst und unzulänglich fühlen. Demgegenüber hilft uns eine freundliche, beobachtende innere Stimme, uns von unseren Gedanken zu distanzieren und sie neutraler zu betrachten. So kannst du deine Gedanken wahrnehmen, als würdest du bei einem faszinierenden Experiment zusehen.

Achtsamkeit & der präfrontale Cortex

Diese freundliche und beobachtende Haltung wird auch als Achtsamkeit bezeichnet. Achtsamkeit bedeutet, dass du dir deiner Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen im gegenwärtigen Moment bewusst bist, ohne sie zu bewerten. Durch diese Praxis stärkst du den präfrontalen Cortex, den Teil deines Gehirns, der für rationale Entscheidungen und Impulskontrolle zuständig ist. Ein stärkerer präfrontaler Cortex hilft dir, weniger impulsiv auf stressige Gedanken zu reagieren und eine gelassenere Haltung zu entwickeln.

Die beobachtende innere Stimme

Nun wollen wir daran arbeiten, diese achtsame Haltung in deinen Alltag zu integrieren. Deine Aufgabe ist es, einen inneren, beobachtenden Satz zu finden, den du jedes Mal wiederholst, wenn du einen Arbeitsgedanken bemerkst. Ein Beispiel könnte sein: „Ah, da ist wieder ein Gedanke an die Arbeit.“ Dieser Satz soll dir helfen, den Gedanken zu erkennen, ohne dich von ihm einnehmen zu lassen.
Aufgabe: Mit welchem inneren Satz möchtest du in Zukunft deinen Arbeitsgedanken begegnen? Überlege dir einen Satz, der für dich stimmig ist und der dir hilft, in eine beobachtende, achtsame Haltung zu kommen. Notiere diesen Satz in deinem Workbook sowie auf einem Post-it und erinnere dich im Laufe des Tages immer wieder daran, ihn anzuwenden.

Indem du dir eine achtsame Haltung und einen freundlichen Self-Talk aneignest, wirst du langfristig besser darin, mit stressigen Gedanken umzugehen und deine innere Ruhe zu bewahren. Um auch weiterhin deine Entspannung zu fördern, gibt es diese Woche wieder eine Entspannungsübung für dich. Diesmal hat sie einen zusätzlichen Zweck: Sie soll dir helfen, dein Selbstmitgefühl zu steigern. So schaffst du es, liebevoller mit dir selbst und mit anderen umzugehen. Bist du neugierig geworden? Dann mach doch gleich weiter mit der nächsten Lektion.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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