Tipps für den beruflichen Wiedereinstieg nach Geburt

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Bist du vor kurzem Elternteil geworden und befindest dich womöglich gerade noch in Elternzeit? Oder fragst du dich, wann und wie du nach der Babypause wieder in den Beruf zurückkehren solltest? Der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit kann eine bedeutsame Phase im Leben der Eltern sein. Er erfordert sorgfältige Planung und Kommunikation sowohl zwischen den Elternteilen als auch mit dem Arbeitgeber. In diesem Beitrag erfährst du, wie dir ein Rückkehrgespräch bereits während deiner Elternzeit helfen kann; was es beim Wiedereinstieg grundsätzlich zu beachten gilt und wie du die Balance zwischen Familie und Arbeit erfolgreich gestalten kannst.
Hinweis: Informiere dich gerne in den anderen Beiträgen, wenn du weiterführende Informationen zu Formalitäten und Behörden vor bzw. nach der Geburt oder über die Regelungen zum Mutterschutz erhalten möchtest.

Rückkehrgespräch führen

Wenn du dich in Elternzeit befindest und deinen Wiedereinstieg in den Beruf planst, ist das Rückkehrgespräch ein bewährtes Instrument. Dabei sprechen der bzw. die Personalsachbearbeiter:in mit dir über die Gestaltung des Wiedereinstiegs. Ideal ist es, auch die direkte Führungskraft einzubeziehen. Das Gespräch sollte idealerweise einige Monate vor dem Ende der Elternzeit stattfinden und kurz vor der Rückkehr wiederholt werden. Ziel ist es, Wünsche und Rahmenbedingungen für den Wiedereinstieg abzustimmen und ein attraktives Arbeitsmodell zu entwickeln, einschließlich der Stundenzahl, Arbeitszeitlage und eventueller Qualifizierungsmaßnahmen.
Hinweis: Sobald dein Wiedereinstieg näher rückt, kann es sinnvoll sein, dich bei deinem Team über die aktuellen Projekte zu informieren. Je nach Aufgaben können (kleinere) Maßnahmen zur Weiterbildung oder Wissensauffrischung sinnvoll sein (z.B. Fachliteratur, Firmenpublikationen). Beachte jedoch, dass während des Mutterschutzes nach der Geburt ein Beschäftigungsverbot besteht.

Modelle für Arbeitszeit & Arbeitsorganisation finden

Nachfolgend erhältst du eine kurze Übersicht über drei geläufige Arbeitszeitmodelle, die sich für deinen beruflichen Wiedereinstieg gut eignen könnten:
  • Gleitzeit: Gleitzeit ist das am häufigsten genutzte flexible Arbeitszeitmodell. Es ermöglicht dir, deine Arbeitszeit innerhalb eines festgelegten Rahmens selbst zu organisieren, in Absprache mit Vorgesetzten und Kolleg:innen. Oft gibt es eine Kernzeit, in der alle anwesend sein müssen.
  • Teilzeit: Teilzeitmodelle sind ideal für den beruflichen Wiedereinstieg nach der Geburt, da sie oft gut mit den Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen harmonieren und einen sanften Übergang ermöglichen. Teilzeit bedeutet nicht nur halbtags zu arbeiten – es umfasst eine regelmäßige Wochenarbeitszeit, die kürzer ist als bei Vollzeit. Die Arbeitszeit kannst du flexibel über den Tag, die Woche oder einen längeren Zeitraum verteilen. Außerdem kann es sich in manchen Fällen lohnen, alternative Zeitmodelle wie Nachmittagsarbeit oder Wochenendarbeit zu prüfen.
  • Jahresarbeitszeitmodell: In diesem Modell ist es vorgesehen, über das Jahr hinweg eine bestimmte Anzahl von Arbeitsstunden zu leisten – unabhängig davon, ob du in Teil- oder Vollzeit arbeitest. Du sammelst Überstunden an, die du später in Form von Freizeit ausgleichen kannst, oder du gleichst Minusstunden durch zusätzliche Arbeit aus. So könntest du in Zeiten zusätzlicher Arbeit Freizeitblöcke ansammeln, die du später bei Bedarf nutzen kannst, z.B. bei familiären Verpflichtungen.
Beachte: Die Gestaltung von solchen Modellen ist sehr individuell und erfordert eine ausgewogene Balance zwischen den Bedürfnissen des Unternehmens und den betroffenen Mitarbeitenden. Sprich also am besten mit deinem Arbeitgeber über die Optionen, die für beide Seiten infrage kommen.

Arbeitsort flexibel gestalten

Sicherlich fragst du dich, wie das Arbeiten von zu Hause oder unterwegs deinen Wiedereinstieg nach der Geburt erleichtern kann. Vor allem, wenn du lange Anfahrtswege zum Arbeitsplatz hast, wird die Möglichkeit, zeitweise von zu Hause aus zu arbeiten, zu einer echten Erleichterung. Du kannst Tätigkeiten, die höchste Konzentration erfordern, bequem von deinem eigenen Schreibtisch aus erledigen. Das Beste daran ist, dass du dabei von flexiblen Arbeitszeiten (s. o.) profitieren kannst, insbesondere wenn es um die Organisation der Kinderbetreuung geht.
Wusstest du, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der Unternehmen (genauer gesagt 51 %) in Deutschland mobiles Arbeiten ermöglicht? Diese Möglichkeit ist besonders für dich als frischgebackenes Elternteil nützlich. Denn sie ist sowohl ideal für computergestützte Tätigkeiten mit vorwiegendem Telefon- oder Online-Kontakt als auch für anspruchsvolle Aufgaben wie technische Planung, Konzeption oder Vertriebssteuerung.
Die konkrete Eignung hängt zwar vom jeweiligen Aufgabengebiet ab, aber in vielen Fällen bietet dir das Arbeiten von zu Hause aus die Freiheit und Flexibilität, die du brauchst, um Beruf und Familie bestmöglich in Einklang zu bringen. Und für den Fall, dass du gelegentlich von zu Hause aus arbeitest, erwägen einige Unternehmen sogar, dir Laptops und Mobiltelefone zur Verfügung zu stellen, die von verschiedenen Mitarbeitenden genutzt werden können. Das macht den Wiedereinstieg nach der Geburt noch einfacher und bequemer.
Beachte: Natürlich solltest du solche Möglichkeiten für das Arbeiten von zu Hause oder unterwegs ausschließlich in Absprache mit deinem Arbeitgeber nutzen. Nimm dir also die Zeit für ein Gespräch mit deiner Führungskraft und erfahre, wie diese Optionen in deinem Unternehmen umgesetzt werden können.

Geeignete Betreuungsangebote für dein Kind finden

Eine flexible Kinderbetreuung, die sich gut mit deinen Arbeitszeiten vereinbaren lässt, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, wenn du nach der Geburt deines Kindes wieder in den Beruf einsteigen möchtest. Besonders für Kinder unter drei Jahren ist qualifizierte Betreuung oft schwer zu finden, da öffentliche und private Betreuungsangebote nicht immer ausreichend sind. Dein Arbeitgeber kann dich in diesem Bereich effektiv unterstützen, um dir deinen beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern. Dazu gehören beispielsweise folgende betriebliche Betreuungsangebote:
Unterstützung bei der Organisation der Regelbetreuung, z.B.: mittels …
  • des Einkaufs von Plätzen in bestehenden Betreuungseinrichtungen
  • der finanziellen Förderung von Elterninitiativen aus der Belegschaft
  • einer Kooperation mit (privaten) Dienstleistern zur Vermittlung von Betreuungspersonal (wie z.B. Tageseltern, Kinderfrauen, Babysitter, Au-pairs)
  • der Bereitstellung eines steuer- und sozialabgabenfreien Kinderbetreuungszuschusses
Unterstützung in Notfällen, z.B.: mittels …
  • Maßnahmen zur Mitnahme von Kindern ins Büro in Notfällen (z.B. die Einrichtung eines Eltern-Kind-Zimmers)
  • einer Kooperation mit privaten Dienstleistern zur Vermittlung von Notfallbetreuung (durch sog. Notmütter)
  • der Organisation von Kinderferienprogrammen zur Überbrückung von Betreuungsengpässen während der Ferienzeiten
Beachte: Informiere dich bestenfalls frühzeitig bei deinem Arbeitgeber nach möglicher Unterstützung bei der Suche nach dem geeigneten Betreuungsangebot für dein Kind und welche dieser Optionen in deinem Unternehmen umgesetzt werden (können). Die oben aufgeführten betrieblichen Angebote dienen dir dabei als Inspiration für euer gemeinsames Gespräch.

In diesem Beitrag hast du eine Reihe an Informationen und Tipps erhalten, die dir helfen, deinen Wiedereinstieg so reibungslos wie möglich zu gestalten. Behalte stets im Hinterkopf, dass eine langfristige Planung und die frühzeitige Abstimmung mit deinem Arbeitgeber entscheidend für einen erfolgreichen Wiedereinstieg sind. Wenn du weitere Informationen zu rechtlichen Formalitäten, Mutterschutz- oder Elternzeitregelungen benötigst, findest du in weiterführenden Beiträgen zusätzliche Details. Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinem Wiedereinstieg!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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