Menstruationsbeschwerden senken & Wohlbefinden steigern

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Hast du seit längerem mit Menstruationsbeschwerden zu kämpfen und noch keinen geeigneten Weg gefunden, deine Schmerzen zu lindern? Oder leidet eine dir nahestehende Person unter solchen Schmerzen und du möchtest ihr während dieser Zeit etwas Gutes tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Schmerzen während der Menstruation zu verringern und das eigene Wohlbefinden zu steigern. Die schnellste Lösung für den Moment ist meist der Griff zu Schmerztabletten, was vollkommen in Ordnung und häufig nicht anders möglich ist. Das ist jedoch noch lange nicht der einzige Weg. Darum erfährst du im Folgenden, welche weiteren Möglichkeiten du hast, um deinen Schmerzen (auch langfristig) entgegenzuwirken.

Tees, Öle & Nahrungsergänzungsmittel

Einige bewährte Ansätze bzw. natürliche Mittel, die dir bei Krämpfen und Unwohlsein während deiner Periode helfen können, sind die folgenden:
  • Krampflösende Tees: Kamillentee, Schafgarbe oder Himbeerblättertee können gegen Krämpfe helfen. Diese Tees sind in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich. Gieße sie mit warmem Wasser auf und lass sie 10 bis 20 Minuten ziehen, bevor du sie trinkst.
  • Krampflösende Öle: Massiere deinen Bauch sanft mit krampflösenden Ölen wie schwarzer Pfeffer, Kamille, Pfefferminze, Lavendel oder Rosmarin, indem du ein paar Tropfen zu einem Basisöl wie Mandelöl oder Kokosöl hinzufügst.
  • Wärme: Wärmflaschen oder warme Bäder können krampflösend wirken und dir helfen zu entspannen.
  • Magnesium: Magnesium wirkt entkrampfend und kann in Form von Salben, Cremes oder Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden. Sprich vor der Anwendung am besten mit einem Arzt oder einer Ärztin darüber.
Hinweis: Wusstest du, dass wir in unserem Körper schmerzlindernde Hormone wie Oxytocin und Endorphine haben? Diese wohltuenden Botenstoffe werden nicht nur bei Umarmungen, Nähe und Orgasmen freigesetzt, sondern auch dann, wenn du in entspannter Gesellschaft verweilst, in der du dich besonders wohl und sicher fühlst. Diese Hormone helfen ebenfalls bei der Schmerzlinderung und wirken krampflösend.

Ernährung

Während deiner Menstruation ist es ratsam, gewisse Ernährungsgewohnheiten anzupassen, um deine Beschwerden zu minimieren. Reduziere oder verzichte auf Kaffee, Alkohol und übermäßigen Zuckerkonsum, da diese Stoffe die Symptome verschlimmern können. Bedenke außerdem, dass Rauchen – sowohl aktiv als auch passiv – die Krämpfe verstärken kann und somit vermieden werden sollte.

Stressbewältigung

Stress ist ein wesentlicher Faktor, der sich auf zyklische Beschwerden wie Regelschmerzen auswirken kann. Es ist sicherlich nicht immer möglich, stressige Situationen im Alltag und bei der Arbeit komplett zu vermeiden. Allerdings kannst du aktiv daran arbeiten, deinen Körper nicht zusätzlich zu stressen. Hierbei ist es hilfreich, eine Bestandsaufnahme dessen zu machen, was in deinem Alltag und bei der Arbeit Stress verursacht. Dies kann auch den Stress der vergangenen Menstruationszyklen einschließen, da dieser Einfluss auf deine Krämpfe bei der nächsten Menstruation haben kann. Notiere dir daher, welche Faktoren dich stressen und überlege, welche dieser Faktoren innerhalb deiner Kontrolle liegen und verändert werden können. Dieser bewusste Umgang mit Stress kann dazu beitragen, deine Menstruationsbeschwerden zu reduzieren und dein Wohlbefinden insgesamt zu steigern.
Hinweis: Es mag überraschend klingen, aber die Spannung im Kiefer kann sich auf die Anspannung in der Gebärmutter auswirken. Achte daher auf eine entspannte Kieferhaltung und ziehe ggf. Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Massagen in Erwägung. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, deine Menstruationsbeschwerden zu lindern und dir mehr Wohlbefinden während dieser Zeit zu verschaffen.

Ruhe & Schlaf

Während der Menstruation benötigt dein Körper besonders viel Ruhe und Schlaf. Es ist eine Zeit, in der deine Zyklushormone auf ihrem niedrigsten Stand im gesamten Menstruationszyklus sind, was oft zu einem verringerten Energielevel führt. Denke daran, dass dein Körper in den letzten Wochen hart daran gearbeitet hat, deine Gebärmutterschleimhaut aufzubauen, nur um sie jetzt wieder loszulassen und von vorne zu beginnen.
Selbst kleine Veränderungen können deinem Körper helfen, sich zu entspannen. Vielleicht könntest du:
  • etwas früher ins Bett gehen und mehr Schlaf bekommen.
  • dein Handy am Abend beiseitelegen, um Ablenkungen zu vermeiden.
  • ein entspannendes Bad nehmen und die Ruhe genießen.
  • statt fernzusehen, ein Buch lesen und dich in eine andere Welt entführen lassen.
  • dir 5 Minuten länger Pause bei der Arbeit gönnen oder diese draußen verbringen.
Diese Beispiele stellen nur einige Möglichkeiten dar. Überlege, wie auch nur 1 % mehr Ruhe und Rückzug für dich umsetzbar sind. Einige bewährte Methoden, die dir zu mehr Entspannung verhelfen können, sind die folgenden:
  • Weniger private & berufliche Termine: Wenn du deine Menstruation regelmäßig bekommst, könntest du diese Tage sogar in deinem Kalender blocken und weniger private Termine in dieser Zeit planen. So vermeidest du das schlechte Gewissen, wenn du dich für eine Absage entscheidest. Wenn es dein Beruf erlaubt, kannst du während dieser Phase eher Zeit für Stillarbeit und weniger in Kontakt mit anderen Menschen oder weniger berufliche Termine einplanen bzw. bewusst verschieben.
  • Offene Kommunikation: Für diejenigen mit unregelmäßigem Menstruationszyklus kann die Unvorhersehbarkeit zusätzlichen Stress verursachen. In solchen Fällen kann offene Kommunikation mit nahestehenden Menschen hilfreich sein, um Unterstützung zu erhalten. Du könntest auch so tun, als würdest du in den nächsten Tagen menstruieren und sicherstellen, dass du zu Hause alles Notwendige hast, um gut für dich zu sorgen.
  • Gegenseitige Unterstützung: Wenn du Kinder hast, könnte es hilfreich sein, dich mit anderen Elternteilen auszutauschen und Unterstützung anzubieten. Vielleicht könnt ihr euch gegenseitig helfen und eure Kinder an den ersten oder zweiten Tagen der Menstruation abwechselnd betreuen. Dies kann eine große Entlastung bieten.

Regelmäßige Bewegung

Eine regelmäßige körperliche Aktivität kann tatsächlich dazu beitragen, deine Schmerzen während der Periode zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, dass du diese Aktivitäten nicht nur während deiner Periode, sondern auch vorbeugend im gesamten Menstruationszyklus in deinen Alltag integrierst. Wenn du regelmäßig Sport treibst, ist es entscheidend, deinem Körper während deiner Blutung auch die nötige Ruhe und Regeneration zu gönnen. Reduziere das sportliche Engagement während dieser Zeit etwas und wähle eher fließende Bewegungsformen wie Spazierengehen, Fahrradfahren oder leichtes Yoga, die krampflösend wirken und gut für die Menstruationsphase geeignet sind.
Hinweis: Es ist ratsam, in Bewegung zu bleiben, selbst wenn du unter Krämpfen leidest. Leichte Bewegung kann dazu beitragen, die Muskulatur zu entspannen und die Beschwerden zu lindern. Wichtig ist jedoch, dass du dich nicht überforderst und auf die Signale deines Körpers achtest. Jeder Mensch ist unterschiedlich, daher ist es entscheidend, auf dein eigenes Wohlbefinden zu hören und die Bewegung an dein individuelles Befinden anzupassen.

Präventive Vorbereitungen

Wenn du bereits im Voraus weißt, wann deine Periode in etwa beginnen wird oder das Gefühl hast, dass es in den nächsten Tagen soweit sein könnte, ist eine gezielte Vorbereitung eine gute Idee. Hier sind einige praktische Schritte, um dich auf diese Zeit vorzubereiten und sie dir gleichzeitig so angenehm wie möglich zu machen:
  • Lebensmittelvorrat und gesunde Mahlzeiten: Kaufe bereits im Vorfeld bestimmte Lebensmittel ein und bereite gesunde, nährstoffreiche Mahlzeiten vor, die du nur noch erwärmen musst. Dies erspart dir unnötigen Stress und sorgt dafür, dass du während deiner Periode ausreichend versorgt bist.
  • Aktivitäten anpassen: Wenn du geplant hast, in den kommenden Tagen besonders aktive Aktivitäten zu unternehmen, dann plane diese um und ziehe stattdessen ruhigere Aktivitäten in Betracht. Dies gibt dir die Möglichkeit, deinem Körper die nötige Entspannung zu gönnen.
  • Kinderbetreuung: Denk darüber nach, welche Aktivitäten du mit deinen Kindern planen könntest, die weniger Energie und Anstrengung erfordern. So kannst du beispielsweise beim gemeinsamen Zeichnen am Esstisch oder im Heimkino für sie da sein, ohne dich zu überfordern.
  • Komfort im eigenen Bett: Mach es dir in deinem Bett gemütlich. Dies kann bedeuten, dass du deine Bettwäsche wechselst, um dich sauber und frisch zu fühlen. Denn ein gemütliches Bett fördert Entspannung und Erholung.
  • Passende Menstruationsprodukte wählen: Wenn du die Möglichkeit hast und es die Stärke deiner Blutung zulässt, kannst du Periodenunterwäsche oder Bio-Binden ausprobieren. Diese haben unterschiedliche Stärken, verursachen weniger Reizungen in der Gebärmutter und fördern so die Entspannung. Zusätzlich zur Schmerzlinderung bieten sie auch eine nachhaltigere Alternative, die dein Wohlbefinden während deiner Periode fördern kann.
  • Selbstfürsorge: Denk daran, dass dein Körper aufmerksam registriert, wenn du dich um dich selbst kümmerst. Diese Pflege und Fürsorge tragen dazu bei, dass du deinen Körper besser loslassen und die Beschwerden während deiner Periode besser bewältigen kannst.
Die Linderung von Menstruationsbeschwerden erfordert möglicherweise Geduld und das Experimentieren mit verschiedenen Ansätzen. Wähle ein oder zwei erste Schritte aus, die für dich machbar sind, und beobachte, wie sie sich auf deine Beschwerden auswirken. Wenn sie helfen, setze sie für mehrere Menstruationszyklen fort und füge bei Bedarf weitere Maßnahmen hinzu. Denke daran, dass du selbst die Kontrolle über deine Gesundheit und deinen Körper hast.

Nun hast du einen Überblick erhalten, wie du während deiner Menstruation anstatt Schmerzen für ein besseres Wohlbefinden sorgen kannst. Behalte im Hinterkopf, dass es keine universelle Lösung für Menstruationsbeschwerden gibt und es einiges an Zeit erfordert, deinen Körper besser kennenzulernen und herauszufinden, was für dich funktioniert. Nimm die Signale deines Körpers ernst und kümmere dich liebevoll um dich selbst. Wenn keine der Maßnahmen hilft und deine Schmerzen dein Leben stark beeinträchtigen, scheue dich nicht davor, dir ärztliche Hilfe zu suchen.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Universität Stuttgart

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