Resilienz stärken: Das Zukunftsinterview

Kennst du das Gefühl, die Kontrolle und den Überblick über all deine anstehenden Verpflichtungen und Aufgaben zu verlieren? Wenn wir in unsere Alltagsroutinen eingebunden sind und gleichzeitig ein hohes Pensum an Aufgaben zu erledigen haben oder uns viele Dinge beschäftigen, dann ist es manchmal schwierig zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Dieses Gefühl des Kontrollverlustes trägt bei vielen Menschen zu einem gesteigerten Stressempfinden bei.

Eine wichtige Voraussetzung für eine resiliente Haltung ist daher, dass du dir selber im Klaren darüber bist, was dir in deinem Leben wichtig ist und wofür du dich einsetzen möchtest. Das Wissen darüber hilft dir dabei, gute Entscheidungen zu treffen und Wichtiges von weniger Wichtigem zu unterscheiden. Was zählt für dich und wofür möchtest du dich engagieren? Welche Dinge sind für dich weniger relevant?

Diese Fragen zu beantworten fällt aus der Distanz heraus häufig leichter. Fragst du einen alten, weisen Menschen, was er oder sie im Leben rückblickend gerne anders gemacht hätte, fallen die Antworten oft überraschend aus. Die folgende Übung kann dir daher helfen, mehr Klarheit über deine wirklichen Prioritäten zu bekommen.

Nimm dir einige Minuten Zeit und beantworte folgende Fragen für dich. Nimm dabei die Perspektive deines 80-jährigen Ichs ein. Hilfreich ist es, wenn du dabei versuchst, möglichst detaillierte Szenarien zu entwerfen und Bilder in deinem Kopf entstehen zu lassen. Mache dir am besten Notizen zur Beantwortung der Fragen.

1.  Wo siehst du dich im Alter von 80 Jahren?
2.  Wie lebst du?
3.  Wo lebst du?
4.  Mit wem lebst du zusammen?
5.  Womit verbringst du deine Zeit?
6.  Worauf schaust du zurück?
7.  Was war dir besonders wichtig im Leben?
8.  Worauf bist du heute stolz?


Vielleicht bist du erstaunt über deine Gedanken und Antworten. Wenn du das nächste Mal in einer Situation bist, in der du dich überfordert fühlst und das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren, kannst du dich an diese Übung erinnern. Rufe dir dann das Bild in Erinnerung, wie du dich im Alter von 80 Jahren siehst und frage dich dabei: Welche Aufgaben zählen für mich persönlich und welche Dinge sind vielleicht weniger relevant, als sie gerade scheinen?